Berliner Aids-Hilfe e.V.
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HIV Awareness Award

HIV Awareness Award

HIV AWARENESS AWARD der Berliner Aids-Hilfe e.V.

Der HIV AWARENESS AWARD wird jährlich an Einzelpersonen, Personengruppen oder Projekte vergeben werden. Der Preis ist mit 1.000 Euro und einer exklusiven Award-Statue dotiert. Ausgezeichnet werden inländisches und internationales politisches Engagement, künstlerische Kreativität oder individuelles Handeln als herausragender Beitrag im Kampf gegen Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit HIV und Aids.

Wir freuen uns auf Eure und Ihre Vorschläge! Hinweise zur Einreichung weiter unten.

Zur Intention des Awards:
Trotz großer medizinischer Erfolge bei der Behandlung der Krankheit, trotz jahrzehntelanger ehrenamtlicher Selbsthilfearbeit und trotz umfangreicher Testmöglichkeiten bedeutet die Diagnose HIV-positiv weltweit für einen Teil der Betroffenen immer noch soziale Isolation und gesellschaftliche Diskriminierung. Kein Mensch muss mehr an den Folgen von Aids sterben und doch geschieht es jeden Tag. Dies nicht nur in Afrika, Asien oder auf dem amerikanischen Kontinent, sondern auch mitten unter uns in Europa, Deutschland und Berlin.

Gleichwohl blicken wir auf Erfolge im Kampf für ein selbstbestimmtes Leben mit dem Virus. Aktivist_innen, Mediziner_innen, Politiker_innen, Künstler_innen und viele mehr haben diesen Weg durch ihr Wirken und Engagement ermöglicht und geprägt. Ihr Wirken und Tun ist unsere Motivation, ihren Weg fortzusetzen.

Mit dem HIV AWARENESS AWARD will die Berliner Aids-Hilfe e.V. stellvertretend nicht nur Dank sagen für außergewöhnliches Engagement. Wir wollen vielmehr an alle eine Einladung aussprechen:

Beteiligt Euch aktiv an der Vergabe dieses Awards!

Wir freuen uns auf Eure Vorschläge und Nominierungen von Personen, Personengruppen und Projekten zur Auszeichnung mit dem HIV AWARENESS AWARD. Wer hat Euch durch sein/ihr Engagement und Handeln berührt? Wer hat Euch in Eurem Leben mit dem HI-Virus gestärkt und mutiger gemacht?

Diesen Menschen, diese Gruppe oder diese Arbeit wollen wir kennenlernen!

Ablauf des Nominierungsverfahrens:

Einreichung von Vorschlägen zur Nominierung

Vorschläge können ganzjährig in schriftlicher Form an

Berliner Aids-Hilfe e.V.
Vorstand / HIV AWARENESS AWARD
Kurfürstenstraße 130
10785 Berlin

oder unter der Mailadresse jury@berlin-aidshilfe.de eingereicht werden.

Es können nur Vorschläge berücksichtigt werden, die folgende Angaben enthalten:

  • Name und aktuelle Kontaktdaten der zur Auszeichnung vorgeschlagenen Person oder Gruppe
  • Inhaltliche Begründung des Vorschlages. Was zeichnet den Beitrag der Person oder Gruppe gegen Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit HIV und Aids im Besonderen aus?
  • Name und aktuelle Kontaktdaten des Vorschlagenden

Ergänzend zum Vorschlag können aktuelle Links zum Wirken, Demobänder oder -dateien zu Arbeiten oder Projekten oder anderes Material zusätzlich eingereicht werden. Dafür machen wir keine Formatvorgabe.

Stichtag zum Auswahlverfahren:

In das jährliche Auswahlverfahren kommen alle gültigen Vorschläge, die bis zum 30. September, 24 Uhr des aktuellen Jahres eingegangen sind. Am Folgetag beginnt das Verfahren von neuem. Bis zum Stichtag abgegebene Nominierungen verlieren ihre Gültigkeit für das nächste Vergabejahr.

Zusammensetzung der Jury:

Ständige Mitglieder der Jury sind:

  • Die Mitglieder des amtierenden Vorstandes der Berliner Aids-Hilfe e.V.
  • die amtierende Geschäftsführung der Berliner Aids-Hilfe e.V.
  • die amtierenden Positivensprecher_innen der Berliner Aids-Hilfe e.V.
  • die amtierenden Ehrenamtssprecher_innen der Berliner Aids-Hilfe e.V.

Den festen Mitgliedern der Jury werden fünf weitere Einzelpersonen zugeordnet, welche durch die Mitglieder der Berliner Aids-Hilfe vorgeschlagen und für je zwei Jahre auf der Mitgliederversammlung gewählt werden.

Ermittlung des_der Preisträger_in:

Der_die Preisträger_in wird in einem zweistufigen Auswahlverfahren ermittelt.

Stufe eins: Nach offener Diskussion werden durch die Jurymitglieder aus allen Vorschlägen, in offener Abstimmung, maximal fünf Vorschläge zum zweiten Wahlgang nominiert.

Danach werden die Nominierten aus dem ersten Wahlgang durch die Berliner Aids-Hilfe e.V. über die Nominierung zum HIV AWARENESS AWARD informiert.

Stufe zwei:  In geheimer Abstimmung werden aus den maximal fünf Nominierten des ersten Wahlganges der/ die Preisträger_innen gewählt. Bei gleicher Stimmenzahl ist eine Stichwahl erforderlich.

Bekanntgabe des_der Preisträger_in:

Die Bekanntgabe des_der Preisträger_in erfolgt durch eine Medieninformation der Berliner Aids-Hilfe e.V. und durch Veröffentlichung auf der Homepage des Vereins.

Übergabe des Preises:

Die Übergabe des Preises erfolgt zu einem offiziellen Anlass bzw. Termin.

Preis:

Der Preis besteht aus einer Award-Statue und ist mit einem Preisgeld von 1.000,- Euro dotiert.

Rechtsbelehrung:

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

So, nun seid Ihr dran:

Sendet uns Vorschläge zur Auszeichnung mit dem HIV AWARENESS AWARD per Post oder gleich hier an jury@berlin-aidshilfe.de.

Wir danken Euch für Eure Beteiligung!

Die Berliner Aids-Hilfe e.V.


PREISTRÄGER_INNEN DES HIV AWARENESS AWARD

2016: ANNE MOMPER

Anlässlich der Ehrung der diesjährigen Preisträgerin des HIV Awareness Awards lohnt es sich, einen Blick zurück in die Vergangenheit zu werfen. Es lohnt sich zurückzublicken auf die Zeiten, als Unwissenheit, Vorurteile und Stigmatisierung von Menschen mit HIV aus einer allgemeinen gesellschaftlichen Panik heraus entstanden sind. Denn dann sehen wir, dass diese bis heute fortwirken und immer noch nicht aus der Welt geschafft sind. Schlimmer noch, teils kehren alte Bilder und Vorurteile wieder zurück. Weil Informationen fehlen, weil das allgemeine Wissen zu HIV/Aids wieder schwächer wird. Daher braucht es Menschen, die dagegen ankämpfen.

1989 fiel hier in Berlin die Mauer und die Menschen in Ost und West waren nach langer Trennung wieder vereint. In West-Berlin gab es die sogenannte „Schwulenseuche“, in Ostberlin war Aids nach offizieller Lesart weitgehend unbekannt. Diese Krankheit gab es nur scheinbar im Osten nicht.

Mit dem Fall der Mauer, der Ungewissheit eines gemeinsamen Zusammenlebens, entschied sich Anne Momper, als First Lady an der Seite des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Ihrem Ehemann Walter Momper, in die Öffentlichkeit zu gehen. Sie stand auf gegen Diskriminierung, Stigmatisierung und Ausgrenzung und war Mitbegründerin des Kuratoriums der Berliner Aids-Hilfe. Dabei – und das ist das Bemerkenswerte – war dies für sie immer selbstverständlich. Im selben Jahr gründete Sie gemeinsam mit weiteren Engagierten die ZiK -Zuhause im Kiez – ein Wohnprojekt für Menschen mit HIV und damals noch eine Tochter der Berliner Aids-Hilfe.

Wie Anne Momper heute sagt, hat sie die Aufregung für ihren wichtigen Schritt ein Jahr später nie so richtig verstanden: sie ging 1990 mit HIV-Positiven und an Aids erkrankten Menschen der „AG Berliner Positive“ in die Charlottenburger Schwimmhalle. Dabei: ihre Tochter. Sie stieg gemeinsam mit den Menschen ins Wasser, die von anderen ausgegrenzt und gemieden wurden. Sie zeigte der Öffentlichkeit: wir können und wir müssen uns der Menschen annehmen, die bereits genug mit ihrer Erkrankung zu kämpfen haben und müssen zu ihnen stehen. Sie brauchen unsere Unterstützung, Solidarität und Anerkennung.

Einzelne Medien [B.Z.] skandalisierten: „Anne Momper schwamm mit Aids-Kranken“, das Fernsehen war dabei. Der Charlottenburger Sportstadtrat hatte kurz zuvor ein Badeverbot für Aidskranke verhängt. Dabei waren die Übertragungswege von HIV längst bekannt und baden gehörte, wie wir heute selbstverständlich immer noch wissen, nicht dazu. Der Widerstand aus der Bevölkerung war enorm.

Daher verstand Anne Momper sich auch immer als Botschafterin. Sie rüttelte die Menschen wach: sich zu den Übertragungswegen zu informieren, über Sexualität zu sprechen. Sie stand dafür ein, dass Aufklärung an die Stelle von Vorurteilen rückt. Dabei ließ sie keine Gelegenheit aus, um diese Botschaft weiterzugeben.

Dabei zu sein, engagiert zu sein, eine Kämpferin zu sein, zeichnet Menschen aus. Aber die Erste zu sein, wie Anne Momper, das verlangte Mut und verdient eine Auszeichnung wie mit dem HIV Awareness Award.

Frau Momper ist ein großartiges Vorbild für unsere Zivilgesellschaft – und dies seit mittlerweile mehr als 25 Jahren. Auch wenn sie, – wie sie bescheiden von sich sagt – selbst keine Leben direkt gerettet hat, so hat sie durch das Wohnprojekt Hunderten von Menschen mit HIV ein Zuhause gegeben.

Und sie hat ihnen Perspektiven aufgezeigt: dass es Menschen gibt, die für sie einstehen. Die für sie kämpfen. Auch wenn es vor 1996 noch keine wirksamen HIV-Medikamente gab, wie wir sie heute kennen, so hat Frau Momper mit Ihrem Einsatz und Engagement eben doch viel bewegt. Wir möchten meinen, damit hat sie Vielen ihren Lebensmut zurückgegeben – und ihre Leben gerettet.

Im Namen der Menschen mit HIV/Aids nicht nur in Berlin sondern in ganz Deutschland dankt die Berliner Aids-Hilfe Frau Anne Momper sehr herzlich und gratuliert ihr zu dieser verdienten Auszeichnung.

Foto: Anne Momper (links) mit Laudatorin Prof. Dr. Rita Süssmuth am 21. November 2016 bei der Übergabe des HIV Awareness Award 2016 im Rahmen von Künstler gegen Aids – Die Gala im Berliner Stage Theater des Westens. Copyright: Dummer/Darmer.

Die Berliner Aids-Hilfe e.V. bedankt sich bei dem Restaurant Robbengatter für die Stiftung des Preisgeldes in Höhe von 1.000 Euro.


 

2015: ZENTRUM FÜR INFEKTIOLOGIE AM BERLINER VIVANTES AUGUSTE-VIKTORIA-KLINIKUM

Die Berliner Aids-Hilfe e.V. gab am Freitag, 13. November 2015 den Gewinner des ersten HIV Awareness Award bekannt. Der Preis wurde anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Berliner Aids-Hilfe erstmalig vergeben und ist mit einer Statue sowie 1.000 Euro Preisgeld dotiert. Die Übergabe des HIV Awareness Award erfolgte am 16. November 2015 im Rahmen der Benefizgala der Berliner Aids-Hilfe e.V. KÜNSTLER GEGEN AIDS – DIE GALA 2015 im Berliner Stage Theater des Westens.

Aus den eingereichten Nominierungen wählte die 13-köpfige Jury das Team des Zentrum für Infektiologie am Berliner Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum zum erstmaligen Gewinner des HIV Awareness Award.

Die Laudatio auf den Preisträger hielt Herr Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer und der Ärztekammer Hamburg sowie Ehrenvorsitzender des Marburger Bundes.

Wortlaut der Laudatio (PDF)

Zur Verleihung des HIV Awareness Awards erklärt die Geschäftsführerin der Berliner Aids-Hilfe, Ute Hiller:

„Wir freuen uns sehr über die Entscheidung der Jury, den ersten HIV Awareness Award der Berliner Aids-Hilfe an das Team des Zentrums für Infektiologie am Berliner Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum zu verleihen. Schon seit Anbeginn der HIV/Aids-Krise steht das gesamte Personal dort mit all seinem medizinischen Wissen und persönlichem Engagement Menschen mit HIV/Aids in herausragender Weise und ohne Berührungsängste zur Seite“.

Die Gestaltung der Statue des HIV Awareness Award erfolgte durch Joachim Faßbender. Die Berliner Aids-Hilfe bedankt sich für die Stiftung der Statue und des Preisgeldes bei René Koch, Kuratoriumsmitglied der Berliner Aids-Hilfe e.V.

Kontakt

Berliner Aids-Hilfe e.V.
Kurfürstenstraße 130
10785 Berlin

Tel:            030 / 88 56 40 – 0
Fax:           030 / 88 56 40 – 25

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