Berliner Aids-Hilfe e.V.
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Medikamentenengpass HIV-Therapie & PrEP

Medikamentenmangel für HIV-Therapie und PrEP

Auf Grund eines schwerwiegenden Lieferengpasses ist derzeit die Versorgung mit der Wirkstoffkombination Emtricitabin / Tenofovirdisoproxil (bekannt unter dem Markennamen Truvada® bzw. generischer Hersteller) in Deutschland nicht mehr regulär sichergestellt. Das Bundesgesundheitsministerium hat am 27. Januar 2024 einen „Versorgungsmangel“ festgestellt, der voraussichtlich bis Mitte März 2024 fortbestehen wird.

Was bedeutet dies für HIV-Patient*innen?

Sämtliche Apotheken mit Spezialisierung auf die Versorgung HIV-positiver Patient*innen haben sich auf die Mangellage vorbereitet und setzen alles daran, dass die Medikamentenabgabe zur Therapie von HIV weiterhin möglich bleibt. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass die eine oder andere Apotheke das Medikament nicht dauerhaft vorrätig hat, auf eine Lieferung warten muss oder es anderweitig besorgen muss. Wir empfehlen daher, dich rechtzeitig mit deiner Stamm-Apotheke in Verbindung zu setzen.

Einzelne HIV-Schwerpunktpraxen stellen derzeit die Therapie auf eine andere Wirkstoffkombination um. Wir empfehlen dir, dich rechtzeitig mit deinem behandelnden Arzt oder Ärzt*in in Verbindung zu setzen, um eine individuelle Lösung zu besprechen.

Was bedeutet dies für die Nutzer*innen der Präexpositionsprophylaxe (PrEP)?

Die unterbrechungsfreie Versorgung von Menschen mit HIV hat derzeit Priorität. Nutzer*innen der PrEP empfehlen wir, das Medikament umsichtig einzusetzen:

  • Sollte absehbar sein, dass die PrEP längere Zeit nicht benötigt wird, empfehlen wir, die Einnahme zu pausieren.
  • Bei unregelmäßigen, aber planbaren, ungeschützten sexuellen Kontakten kann die anlassbezogene Einnahme helfen, Tabletten einzusparen. Detailliertere Informationen zur anlassbezogenen PrEP findest du auf den Seiten der Deutschen Aidshilfe: https://www.aidshilfe.de/hiv-prep/einnahmeschema
  • Wurden bisher 3 Monatspackungen für die PrEP ausgegeben, so haben die Apotheken die Abgabe derzeit auf 1 Monatspackung reduziert. Dabei ist jedoch nicht sichergestellt, dass überhaupt eine Abgabe erfolgen kann. Sprich daher deine Apotheke frühzeitig darauf an. Es kann notwendig werden, dass du mehrere Apotheken kontaktieren musst.
  • So lange der Versorgungsmangel festgestellt bleibt, kann deine Apotheke auch Medikamente aus dem Ausland importieren oder teurere Medikamente einkaufen und als PrEP abgeben. Bitte sprich auch hierzu direkt mit deiner Apotheke, welche Möglichkeiten es gibt.
  • Für den Fall, dass du keine PrEP-Medikamente einnehmen kannst (z.B. wegen Allergie gegen einen der Inhaltsstoffe eines Ersatzpräparates) oder weil keine PrEP verfügbar ist, empfehlen wir dir die Nutzung von Kondomen. Diese schützen nach wie vor gut vor einer HIV-Übertragung – aber auch vor einer Übertragung mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen wie Syphilis, Tripper und Chlamydien.

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