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Let’s talk about Sex & Drugs!

Ein geschminkter Mann mit teinem Mikrofon bei der Veranstaltung Lets talk about sex and drugs

Sex und Drogen sind nach wie vor Tabu-Themen, dabei ist der Bedarf an Austausch und Aufklärung groß. In London entstand daher vor einigen Jahren die Veranstaltungsreihe „Let‘s Talk About Gay Sex & Drugs“. Das Format ist eine Antwort auf die steigende Zahl an Menschen (insbesondere Männer, die mit Männern Sex haben), die Substanzen in Verbindung mit Sex konsumieren und die damit einhergehenden Probleme wie Sucht, psychische Beeinträchtigungen oder (sexuell) übertragbare Krankheiten. Der große Erfolg der Reihe gab der Dragqueen Pansy und dem HIV-Schwerpunktarzt Dr. Martin Viehweger den Impuls, das Konzept nach Berlin zu holen, um auch hier der Community eine Plattform zum Austausch zu geben.

Was so besonders an der Veranstaltungsreihe ist, erklären Martin und Pansy im Interview.

Worum geht es bei „Let‘s Talk About Sex & Drugs“?
Martin: Es ist ein offenes Mikrofon, ein Open-Salon-Format von der Community für die Community – wir sprechen über alle Themen rund um sexuelle Gesundheit: Safer Sex, Praktiken, Sex mithilfe oder unter Nutzung von Substanzen, Chemsex, HIV, PrEP, Hepatitis C, aber auch Themen rund um Schamgefühle, Intimität, sexuelle Identität, sexuelle Kultur und die Konsequenzen einer Leistungsgesellschaft auf uns.
Pansy: Vor Ort sprechen nicht nur Konsumenten, sondern auch Freunde, die sich Tipps erhoffen oder von ihren Erfahrungen mit Substanznutzern berichten. Die meisten dieser Art von Veranstaltungen und Gesprächsangebote richteten sich bisher speziell an Schwule. Wir möchten den Dialog auch mit anderen Mitgliedern der LGBTQ (kurz für engl. Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer) Community öffnen. Wichtig ist, dass wir einen intimen, nicht wertenden Raum bieten, damit Menschen Informationen erhalten und weitergeben können, über die sonst nur selten unvoreingenommen gesprochen werden kann.

Warum habt ihr die Veranstaltung nach Berlin geholt?
Martin:Der Auslöser war die Zunahme an Beratungsfällen in Schwerpunktpraxen, Checkpoints und nichtstaatlichen Organisationen. Es kommen immer mehr Menschen zu uns, die Probleme mit dem Konsum von Substanzen haben. Dabei geht es vor allem um die Verbindung dieser mit Sex, also das, was wir Chemsex und sexualisierten Substanzgebrauch nennen. Neben den psychosozialen Folgen wird auch das höhere Risiko thematisiert, an HIV, Hepatitis C oder anderen STIs (kurz für engl. Sexually Transmitted Infections) zu erkranken.

Welche Rolle spielt ihr bei den Veranstaltungen?
Pansy: Ich bin Performerin und Veranstalterin. Ich nutze meine eigenen Erfahrungen aus diesem Umfeld und versuche den direkten, lockeren Kontakt mit dem Publikum herzustellen.
Martin: Es ist ein Duett aus Pansy und mir. Wir hosten den Abend im weitesten Sinne. Im Prinzip gestaltet das Publikum den Abend, indem es seine Erfahrungen teilt. Dies sind dann Einzelbeiträge, die von uns moderierend verknüpft werden. Pansy macht das auf ihre lockere, erzählerische Weise und ich liefere den medizinischen Hintergrund.

Martin, du bist also das medizinische Fachpersonal sozusagen?
Martin: Ganz genau. Wenn medizinisches Wissen auf die Erfahrungen und Fragen aus dem Alltag trifft, öffnet das Türen, weil die Themen eigentlich jeden bewegen und die Teilnehmer*innen durch Beispiele bestärkt werden, sich zu öffnen und von ihren Erfahrungen zu berichten.

Wie kommt die Veranstaltung an?
Martin: Sehr gut! Wir haben im Schnitt 30 bis 50 Besucher. Viel mehr als 30 sollten es aber auch nicht sein, weil es sonst zu voll wird. In kleinen Runden funktioniert das Format wesentlich besser, denn dann ist die Atmosphäre gemütlich und intim.

Wie geht es weiter?
Martin: Die Veranstaltung findet in unterschiedlichen Locations im Zweimonatsrhytmus statt. Wir suchen immer wieder nach einer neuen Location, weil es zum Konzept gehört, verschiedene Settings und Stadtteile zu erschließen, um auch anderes Publikum zu erreichen. Wie gesagt: Die Themen betreffen ja eigentlich jeden Menschen, allerdings in völlig unterschiedlichen persönlichen Umständen.

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