Mit einer herzlichen Feier nahmen Vorstand und Belegschaft bereits am 30. Januar 2023 Abschied von Ute Hiller in ihrer Funktion als Geschäftsführerin der Berliner Aids-Hilfe. Ute Hiller widmet sich seit dem 1. Februar auf eigenen Wunsch neuen, spannenden Aufgaben. Die Interimsgeschäftsführung mit Vertretungsrecht nach § 30 BGB hat Jens Ahrens übernommen, der weiterhin Fachlicher Leiter für Prävention, Gesundheitsförderung & Leben mit HIV bleibt. Zu Ende März wurden nun die letzten Übergaben abgeschlossen.
Als Geschäftsführerin hat Ute Hiller über den Zeitraum von mehr als 13 Jahren hinweg Vieles in der Berliner Aids-Hilfe mit ihrem Schaffen geprägt und bewegt: gleich zu Beginn vereinte sie die Kontakt -und Beratungsstelle der Berliner Aids-Hilfe mit dem Ehrenamtsprojekt Ulrichs – Café, Küche & Kultur unter einem gemeinsamen Dach in der Kurfürstenstraße / Ecke Ahornstraße.
Zahlreiche Angebote für Menschen mit HIV oder Aids wurden von ihr an die jeweiligen aktuellen Situationen angepaßt, verstetigt, ausgebaut oder neu geschaffen. Besonders lag ihr die Erholungsreise für schwerstkranke Menschen mit HIV oder Aids und deren Fortbestand am Herzen. Zudem war es ihr wichtig, Barrierefreiheit sowohl räumlich als auch beim Zugang zu Informationen herzustellen und die Mehrsprachigkeit in der Beratung und bei den Angeboten auszubauen. Das sexualpädagogische Angebot wurde unter ihrer Leitung weiterentwickelt und verstetigt.
Im Rahmen der Berliner Testkampagne konnten die Testangebote der Berliner Aids-Hilfe als wichtiger Präventionsbaustein konsolidiert werden. Eines ihrer zentralen Anliegen war Ute Hiller dann auch der Beitritt des Landes Berlin zum weltweiten Städtenetz „Fast-Track Cities“, das im Jahr 2016 mit dem Ziel erfolgte, Aids bis zum Jahr 2030 in Berlin zu beenden. Im Zuge dessen ging auch die Schaffung der Clearingstelle für Unversicherte aus diesem Ideenpool hervor, ebenso wie der Checkpoint BLN, mit dem nun jeden Werktag Testmöglichkeiten sowie die direkte Behandlung von sexuell übertragbaren Infektionen vorgehalten werden können.
Bei Großveranstaltungen wie dem Christopher Street Day, bei ungezählten Demonstrationen, der Benefizgala „Künstler gegen Aids – Die Gala“ sowie auf vielen, vielen Kongressen und Fachveranstaltungen war sie immer gut vernetzte Ansprechpartnerin nicht nur für die Community, sondern auch für die Politik. Mit ihrer regen Beteiligung sorgte sie so immer auch für die gute Sichtbarkeit der Berliner Aids-Hilfe.
Während der Corona-Pandemie half sie mit dem Community-Care-Projekt hilfebedürftigen, einsamen Menschen Nähe und Versorgung in der Isolation zuteil werden zu lassen. Zudem führte Ute Hiller die Berliner Aids-Hilfe mit Bedacht durch die schwierigen Corona-Zeiten, so daß die Beratung für Ratsuchende unterbrechungsfrei fortgeführt werden und konsequent auf das parallel auftretende, kurzzeitige MPX-Infektionsgeschehen reagiert werden konnte
Mit Ausbruch des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine schuf Ute Hiller sofort Möglichkeiten zur Beratung und Begleitung von geflüchteten Menschen mit HIV oder Aids und gab zu dem ukrainischen Aktivist*innen einen Raum, um sich treffen und austauschen zu können.
Es wären so viele weitere Punkte aufzuzählen, um die sich Ute Hiller als Geschäftsführerin der Berliner Aids-Hilfe verdient gemacht hat – allein würde das hier den Rahmen sprengen.
Daher sagen Vorstand und Belegschaft der Berliner Aids-Hilfe nochmal ein ganz herzliches Dankeschön für die zurückliegenden Jahre und wünschen Ute Hiller ein gutes Ankommen im neuen Job und beruflich und persönlich alles Liebe und Gute!